{„de“:“Was haben tschechische und DEFA-Märchen-Animationsfilme gemeinsam? Sie sind außerordentlich phantasieanregend, humorvoll und sowohl filmästhetisch als auch handwerklich brilliant gemacht. Klar, dass es improvisierende Musiker danach drängt, dazu Musik zu erfinden – live und vor laufendem Film.\n\nAn diesem Abend kommt es neben der Vorführung mehrerer tschechischer und DEFA-Märchen-Animationsfilme zu einer Weltpremiere: Die Flash-Animation »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« der Dresdner Künstlerin Ulrike Wicht – ohnehin hier zum allerersten Mal öffentlich aufgeführt – wird ad hoc mit abenteuerlich-verführerischen Klängen versehen und somit auch zu einem hörbaren Kunsterlebnis gemacht.\n»Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« ist ein Experiment, Spannungen auszuleben zwischen einer alten Geschichte und neuer Erzählform, zwischen Buch und bewegten Bildern, zwischen Holzschnitt und Vektorgrafik, nicht zuletzt zwischen Alt und Jung. Wurden doch Grimms Hausmärchen zuerst in der Spinnstube erzählt.\nDas Märchen wurde von Ulrike Wicht leicht gekürzt und die Grimm’sche Sprache zeitgemäß überarbeitet. Eine Besonderheit dieses »Lesefilms« ist der Einsatz des typografisch hervorgehobenen Textes als ästhetisches Gestaltungselement. \nUlrike Wicht hat sowohl als Bühnenbildnerin – vor allem für Puppentheater – als auch als Grafikerin gearbeitet. Die Schnittmenge der szenischen Grafik oder grafischen Szene hat für sie einen besonderen Reiz. 2007 erhielt sie für diesen »Lesefilm« den Förderpreis des Troisdorfer Bilderbuchpreises. Zur Zeit arbeitet sie an weiteren Buchprojekten zur bildhaften Umsetzung klassischer Stücke.\n\nDie junge, schöpferische Nachwuchsband LU:V wird gemeinsam mit den tschechischen Musikantenkollegen Otto Hejnic und Daniel Meier zu den Filmen ein klangimprovisatorisches Fest zelebrieren und den Abend zu einem audiovisuellen Höhepunkt machen.\n\nLU:V formierte sich im November 2005 in Leipzig und spielt eigene Kompositionen, die durch farbenreiche Klänge und Melodien stimmungsgeladene Bilder entstehen lassen. Inspiriert von Electronic, skandinavischen Sounds und Kammermusik improvisiert minimalistisch bis ekstatisch und experimentiert mit Sounds und Samples. Intensive Klangästhetik trifft auf Noise, feinsinnige Akustik auf lebendige Elektronik. erschafft vielfältige Klangräume, die Musik lebt und atmet durch ein intensives Zusammenspiel.\n\nDaniel Meier ist ein Prager Violonist, der sich der zeitgenössischen Musik und der Klangarbeit in architektonischen Räumen verschrieben hat. Vor wenigen Monaten hat er seine klingenden, sirrenden, flirrenden und summenden Ausflüge ins Noch-nicht-Erkundete bereits auf einer zweiten CD veröffentlicht.\n\nOtto Hejnic dagegen ist auf den Feldern von Hardbop und Funk zuhause; er wird dem Abend einen deftigen, kraftvollen Rhythmus verleihen.\n\nGeplant sind Animationsfilme von Jiří Trnka (»Alte böhmische Legenden«, »Sommernachtstraum« und »Stöckchen«) sowie die DEFA-Filme »Peter und der Wolf« (Puppenanimation), »Der Wolf und die sieben Geißlein« (Flachfigurenanimation) und »Rotkäppchen« (Zeichentrick / Flachfigurenanimation). Eine Weltpremiere gibt es mit der Flash-Animation »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« (Ulrike Wicht).“}