Julia Hülsmann ist die derzeit bemerkenswerteste Pianistin der deutschen Jazz-Szene. »Sie hat die Tradition verinnerlicht und spielt jetzt mit den Bausteinen. Nicht, wie bei vielen ihrer Altersgenossen üblich, indem sie die Elemente wahllos zusammensteckt. Sondern stets mit Respekt vor dem Fundament, der Melodie«, schrieb die Tageszeitung DIE WELT.
Die 1968 in Bonn geborene Pianistin kombiniert geschmackssicher verschiedenste Einflüsse: Die Klassik eines Maurice Ravel, die Pop-Musik von Sting, die Jazz-Klavier-Tradition von Monk bis Hancock und darüber hinaus. Hülsmann studierte an der Berliner Hochschule der Künste unter Meistern wie Walter Norris, Aki Takase oder David Friedman und wurde als Stipendiatin des Berliner Senats in New York von Maria Schneider, Richie Beirach, Gil Goldstein und Jane Ira Bloom unterrichtet. Sie war Mitglied im renommierten Bundes-Jugend-Jazz-Orchester unter der Leitung Peter Herbolzheimers und machte sich als Keyboarderin in diversen Big Bands, Fusion-Formationen und der Pop-Gruppe »Bell, Book & Candle« einen Namen. Ihr Trio, das sie 1997 mit dem gründete, gilt unter Kennern als eine der nuancenreichsten und subtilsten Bands der deutschen Hauptstadt.
Auf Rebekka Bakken traf Hülsmann vor drei Jahren in New York. Sie war so beeindruckt von den Qualitäten der Singer/Songwriterin, dass sie umgehend beschloss, Musik für sie zu schreiben. Bakken, die 1970 in Oslo geboren wurde, versteht sich in erster Linie als Erzählerin, als Sprachrohr für ihre Textbotschaften. Ihre Karriere startete sie in der norwegischen R&B-, Funk- und Rock-Szene. Mit 25 zog sie nach New York, wo sie verschiedenen Pop-Bands ihre Stimme lieh; 1998 war der Beginn ihrer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem begnadeten österreichischen Gitarristen Wolfgang Muthspiel. Mit ihrer einzigartigen Vortragsweise, die Einflüsse von Joni Mitchell oder Sidsel Endresen erkennen lässt, ihrer Gefühlstiefe und ihrer Bühnenpräsenz hat sich Bakken einen Platz in den vorderen Reihen der großen Jazz-Stimmen der Jetztzeit gesichert.
»Scattering Poems« kombiniert nun die Talente der beiden außerordentlichen Künstlerinnen aufs Schönste. Als Textgrundlage haben sie Gedichte von E.E. Cummings ausgewählt. Cummings poetische Bilderwelten und sein sprachliches Rhythmusgefühl seien selber schon Musik, findet Hülsmann. Es habe eigentlich kaum Mühe gemacht, diese Gedichte in Noten zu verwandeln. Genauso mühelos und leicht kommen die zehn Stücke auf »Scattering Poems« daher, die bis auf zwei Beiträge von Sting und Randy Newman allesamt aus der Feder der Berliner Pianistin stammen. Pop mit Verstand, kongeniale Lyrikinterpretationen und ein traumhaft blindes Verständnis zwischen Stimme, Klavier, Bass und Schlagzeug hört man da. »Scattering Poems«: Das ist Gegenwarts-Jazz, basierend auf den Werken eines großen Wort-Künstlers der Vergangenheit. Die Zukunft aber – die gehört zweifellos Hülsmann und Bakken.
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