FEBRUAR-HÖHEPUNKTE

THÄRICHENS TENTETT D

Wie ein ins 21. Jahrhundert katapultierter Robert Schumann erfindet Thärichen das Kunstlied neu
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Samstag
07. Feb 2004
21:00 Uhr
Diese Band ist nichts anderes als eine Sensation, schreibt das Fachblatt »Jazzthing«. Und weiter: Ein beeindruckendes Spiel mit den Klangfarben einer größeren Besetzung, vernehmlich geschult an Gil Evans, Carla Bley, Blood, Sweat & Tears oder Kurt Weill, eine Liebeserklärung an die Lyrik… Wem die Seele nicht tränt, wenn Michael Schiefels androgyne Zauberstimme- gewandet im Samt von Berlins Bläser-Besten – von bitterer Liebespein kündet, der hat anstelle eines Herzens ein Stein in der Brust. Wirklich und wahrhaftig: ein Gedicht!« Die FAZ bezeichnete diese Mini-Bigband als »Ausnahmeerscheinung« und »zum Heulen schön«. Thärichens Tentett und seine Zuhörer begeben sich auf eine musikalische Reise kreuz und quer durch alle Genres, von poetischen Balladen bis hin zu Funk und Fusion. Als roter Faden diente lediglich das unverhohlene Faible des Komponisten und Bandleaders für die Vertonung englischsprachiger Lyrik. Wie ein ins 21. Jahrhundert katapultierter Robert Schumann erfindet er das Kunstlied neu und lässt es von dem Gesangsakrobaten Michael Schiefel interpretieren. Dessen Gesang ist von einer unverschämten Ausdruckskraft und Flexibilität, so dass auch die süßlichsten Melodien in Falsett-Lage nicht kitschig wirken, zumal sie jederzeit in eine aberwitzige Vokal-Improvisation münden können, oder sich als Klangfarbe in den instrumentalen Gesamtklang einfügen Eine Lobeshymne auf die technischen Fähigkeiten der neun Instrumentalisten würde den Rahmen sprengen und wäre außerdem nicht geeignet, die Qualitäten dieses Ensembles hinreichend zu beschreiben. Die stilistischen Eigenheiten der Musiker fügen sich unter Nicolai Thärichens Leitung zusammen zu einem homogenen und, im wahrsten Sinne des Wortes, unerhörten Sound einer avantgardistischen Big Band. Jeder Vergleich zwecklos!