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MILAN SVOBODA QUARTET CZ

Aus dem Herzen für die Herzen: Charmanter Modern-Swing, Rockjazz und bester Mainstream aus der Goldenen Stadt
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Freitag
13. Feb 2004
21:00 Uhr
Auch das Quartett des tschechischen Bigband-Meisters spielt eine anspruchsvolle intelligente, ja spannende Musik, eine geniale Mischung aus romantischer E-Musik, osteuropäischer Folklore und Modern Jazz mit Zitaten der europäischen Kulturtradition. Voller trickreicher Rhythmen und Metren, exakt und präzise. Das Programm enthält überwiegend Originalkompositionen von Milan Svoboda (Piano), die Musik groovt trotz komplizierter Metrik und wechselnder Harmonien, sie ist manchmal rockig, manchmal an modernen Mainstream mit vertrackten Rhythmen angelehnt. Der Einfluss der osteuropäischen Folklore vermittelt Lebensfreude, Martin Lehký spielt einen exzellenten Bass, und die Trompete von Michal Gera – einst der Großmeister der tschechischen Jazzrock-Trompete – klingt wie eine komplette Bläsersektion, oder erinnert mitunter an die Klassiker der Jazz-Rockszene wie das United Jazz & Rock Ensemble mit einem Schuss Folklore. Bei traumhaften lyrischen Balladen (Michal Gera am Flügelhorn) beherrscht Ivan Audes die hohe Schule des leisen Schlagzeugspiels, begleitet das Bass-Solo nur mit den beiden Schlagstöcken, schafft es, zu beschleunigen und zu bremsen. »Magic«, eine vor wenigen Jahren frisch komponierte Suite, dürfte auch zum Programm gehören. Ein komplexes Werk, stark an E-Musik erinnernd, mit Anklängen an Smetana, Weill, Liszt und Blues, groovige komplizierte Riffs. Svoboda brilliert zwischen Boogie Woogie und Modern, er treibt seine musikalischen Scherze mit dem Publikum und zitiert aus dem unendlichen Schatz der Präludien und Fugen von Johann Sebastian Bach. Zwar nicht zum ersten Mal in Dresden – aber immer ein Erlebnis: Milan Svoboda.

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