Zwei feinsinnige Musikanten in Aktion – mit Sinn für Details und raffinierte Duette. Wenn sich Posaunist Günter Heinz und Schlagzeuger Lou Grassi musikalisch begegnen, finden nicht nur geografisch – Heinz aus Dresden, Grassi aus New York –, sondern auch stilistisch verschieden Welten, die dennoch miteinander verwandt sind, zusammen.
Heinz, der nicht nur Posaune und Komposition, sondern auch Mathematik studierte, ist mit allen Wassern der neuen zeitgenössischen Musik gewaschen. Seine Kompositionen und intermedialen Projekte werden in den Metropolen der Welt aufgeführt, Lehraufträge führen ihn nach Malta und Sardinien. Von der Neuen Musik vor allem aus der Schule Anton Weberns herkommend gelangte Heinz schnell und konsequent in die Gefilde der freien Improvisationsmusik.
Grassi dagegen startete im Freejazz. Einer seiner ersten Lehrer war Beaver Harris, der am Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre als Schlagzeuger bei Archie Shepp gearbeitet hatte. Seither musiziert Grassi gemeinsam mit weiteren Größen des heutigen Freejazz wie William Parker und Roswell Rudd. Lou Grassi ist einer der vielseitigsten Drummer der New Yorker Szene, der auch ganz anderen musikalischen Ausdruckswelten gegenüber offen ist. Mit dem von ihm selbst begründeten New Yorker Improvisor's Collective fasste er auch kongenial in der frei improvisierten Musik Fuß. Zu erwarten ist also von diesem Duo, das in Dresden in dieser Form zuletzt vor vier Jahren auftrat, ein Konzertereignis der Extraklasse.