2. ITALIENISCHES JAZZWOCHENENDE

GIANNI GEBBIA – THE PULP TRIO

Akustisch-archaisch und digital – italienische Improvisationsmusik von Weltrang
Veranstaltung teilen
Samstag
18. Sep 2004
21:00 Uhr
Wo Gianni auftaucht, ist musikantische Glückseligkeit angesagt. Ob in den USA der Frankreich, ob in Slowenien, England, Kanada, Dresden oder Leipzig – es gibt kaum einen Jazz-Landstrich, auf dem Gianni nicht schon mit Vertretern der jeweiligen Szene gespielt hätte. Gebbias Bands – meist solche im Kleinformat – sind Legenden: Terra Arsa, Switters, Zen Widow, Pronto!, Trionacria. Mit The Pulp Trio nun hat Gebbia, der wiederum extra für die Neue Tonne aus Sizilien anreist, ein spannungsvolles neues Projekt gestartet. Schon allein instrumental wird Spannung aufgebaut – mit einer Bariton-Gitarre (!) und einem Laptop sind Instrumente beteiligt, die die rein akustisch-archaische auf der einen und die digital-zeitgenössische Musikkultur auf der anderen Seite par excellence vertreten. Der aus Ragusa im Südosten Siziliens stammende Natoli arbeitete für Fabrica, dem Multimedia-Forschungszentrum von Benetton. Als Live-Musiker stand er unter anderen mit Giorgio Occhipinti, Stefano Maletes, Francesco Cusa, Gianni Gebbia, Christophe Monniot, Assif Tsahar und Nuno Rebelo auf den Bühnen Europas. Natoli spielt ein sehr seltenes Instrument – die Bariton-Gitarre. Die klingt wie ein Bass, erlaubt es aber dem Musiker, Akkorde und andere typische Gitarren-Licks zu spielen. Drummer Francesco Cusa ist der Liebling aller Jazztrommel-Freunde. Seine Verschmitztheit, vor allem aber seine Fähigkeit, das süditalienisch-sizilianische Erz-Musikantentum der großen katholischen Prozessions-»Bandas« mit modernem Freejazzdrumming zu verbinden, halten jedermann in Atem.