Sonderkonzert

FLAMINGOS

Charles Mingus als skurril-charmante Kammermusik
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Mittwoch
17. Nov 2004
21:00 Uhr
Europas derzeit bemerkenswertester Saxofonist und Komponist Max Nagl, der 1960 in Gmunden geboren wurde und an den Konservatorien von Linz und Wien studiert hat, wurde vor allem bekannt durch seine Arbeiten fürs Tanz- und Sprechtheater sowie durch seine Kammermusik, doch steht er seit Jahren mindestens mit einem Bein im Jazz und machte sich dort mit mehreren Formationen einen außerordentlich großen Namen. Sein neuestes Projekt »Flamingos« (gleichnamige CD bei HatHut) umfasst neben ihm selbst Otto Lechner am Akkordeon und Bradley Jones am Bass. Es ist dem Werk von Charles Mingus verpflichtet – namentlich dessen beiden Alben »Live at the Café Bohemia« und »Pre-Bird« sowie der von Mingus für John Cassavetes' Film »Shadows« geschriebenen Musik. Nagls Hommage zielt jedoch nicht auf Werktreue, sondern spinnt die wilde Gedankenwelt des Vorbilds weiter – und wird ihm gerade darin gerecht. Denn Mingus verstand es wie kein anderer, komplexe Formen und freie Improvisation, Tradition und Innovation in ein fruchtbares Spannungsverhältnis zu bringen. Die ungewohnte Instrumentierung des Trios trägt viel zum Reiz der ausgefuchsten, mit versteckten Zitaten durchwirkten Kompositionen bei (zwei stammen von Mingus, acht von Nagl), doch kommt auch das Improvisatorische nicht zu kurz. Ein Muss für wirklich jeden Jazzfan, aber auch Anhänger von Lechners witzigem Spiel mit der Folklore (bis hin zum Weihnachtslied) kommen auf ihre Kosten. Newsletter abonnieren!