2. Festival Jazzwelten 2006

CHRISTY DORAN'S NEW BAG ACOUSTIC CH

Zwischen tanzbarer Unbeschwertheit und psychedelischer Surrealität
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Donnerstag
16. Mrz 2006
22:00 Uhr
Kaum eine andere Schweizer Formation beweist ihre instrumentalen Fähigkeiten derart faszinierend wie Christy Dorans NEW BAG. Komplizierte Verschachtelungen von schnellen und langsamen, von laut-intensiven und abklingend-beruhigenden Passagen sind zu hören, ebenso auch von prägnant komponierten und punktuell improvisierten Teilen verschiedener Stilistiken aus dem Bereich Jazz, Rock, Metal und Ambient. All das unter einen Hut zu bringen ist die Aufgabe, die Doran sich selbst und der Band immer wieder neu gestellt hat – erfolgreich, wie die Konzerte und CDs zeigen! Doran selbst ist ein frappierend virtuoser Gitarrist, ein unermüdlicher Klangforscher und dazu noch ein einfallsreicher Komponist. Mit seinem optimal eingespielten Quintett NEW BAG macht er eine komplexe, gleichzeitig mitreißende Musik, die mal an Jimi Hendrix, dann wieder an Frank Zappa und Fred Frith erinnert – die aber diese Meister nie nachäfft. NEW BAGs Musik ist eine Wundertüte, die von Überraschungen geradezu übersprudelt: Rock, Jazz, Metal, elektronische Musik und afrikanische Tanzrhythmen überlagern sich in einem rasanten Strudel musikalischer Ideen, der trotz der waghalsigen Experimentierfreude den inneren Spannungsbogen nie verliert. Dabei changieren die Stimmungen zwischen fast schon tanzbarer Unbeschwertheit und psychedelischer Surrealität, während Bruno Amstads Stimme mal ein wahres Gewitter elektronischer Samples imitiert, mal im David-Moss-Stil Texte rezitiert, mal Grunge-mäßig in der Tiefe knarzt und grummelt. Christy Doran’s NEW BAG existiert inzwischen seit über sieben Jahren und hat in Europa, Asien, Skandinavien, Indien, Südafrika, Madagaskar, Nord- und Südamerika das Publikum begeistert und an unzähligen Festivals gespielt. Nun tritt das Ensemble mit seinem neuen, akustischen Programm auf, also ohne erdrückende Elektronik-Sounds, dafür musikalisch noch dichter, filigraner und komplexer – ein frischer Wind aus dem Alpenländli, der das Hirn kräftig durchpustet – offene Ohren vorausgesetzt.