alte und neue meister des jazz

WADADA LEO SMITH – GÜNTER »BABY« SOMMER USA/D

Wiederbegegnung nach über zwanzig Jahren: Trompeten-Improvisator aus Chicago trifft Trommel-Genius aus Europa
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Samstag
27. Mai 2006
21:00 Uhr
Wadada Leo Smith gilt als einer der lange Zeit völlig zu Unrecht wenig beachteten Mitglieder der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) in Chicago, einer Künstlergemeinschaft, deren berühmteste Band sicher das Art Ensemble of Chicago ist. Ende der siebziger Jahre tourte Smith viel, vor allem auch in Europa, und machte sich als einer der wichtigsten Trompeter des schwarzen neuen Jazz bekannt. Die damals mit Günter Baby Sommer und dem mittlerweile verstorbenen Peter Kowald eingespielte Schallplatte »Touch the Earth – Break the Shells« gehörte zu den Sternstunden der Begegnung zweier Improvisationskulturen – der afrikanisch mitgeprägten Musizierweise der Chicagoer Jazzinnovatoren und des europäischen Free-Spiels mit melodisch-harmonischen Akzenten. Seit einigen Jahren ist nun Smith mit verschiedenen CD-Veröffentlichungen wieder zurück ins Rampenlicht der Jazzöffentlichkeit getreten, und der in Kalifornien lebende Trompeter und Komponist sagt schlitzohrig: »I’m at the top of the list, I’m in good shape«. Auf dem Total Music Meeting Berlin im Herbst 2005 kam es zu einem Wiedersehen Wadada Smiths, der seit 1993 am Californian Arts Institute in Los Angeles den einstigen Lehrstuhl von Dizzy Gillespie inne hat, mit Baby Sommer – gemeinsam mit Barre Phillips traten sie im Trio auf. Eine Zeitung schrieb: »Mit Standing Ovations ist die Wiederbegegnung von Baby Sommer und Leo Smith der gefeierte Publikumsliebling. Nach 23 Jahren wieder ein ›Touching Earth & Breaking Shells‹. Leo Smith spielt so minimalistisch, wie es im europäischen Jazz der späten 70er möglich wurde, ohne auch nur einen Moment die Verwurzelung in der schwarzen Musik zu vergessen.« Nun geht es als Duo auf Tournee – noch feinsinniger, noch dialogischer, noch minimalistischer. Und noch faszinierender! Das Konzert in der »Tonne« beschließt eine Tournee durch mehrere europäische Länder.