Der kanadische Bassist und Komponist Michael Bates verbindet mit seinem Projekt »Outside Sources« seine ganz persönliche Interpretation des Jazz mit klassischen Einflüssen. Und auch ein bisschen mit der Tradition des Quintetts von Miles Davis aus den 60er Jahren.
Schostakowitsch, Ligeti, Bad Brains, Ornette Coleman, Wayne Shorter und Joni Mitchell sind Musiker, die Michael Bates auflistet, wenn er gefragt wird, wer auf seinen Stil Einfluss hatte. Anhand seiner CDs und Konzerte kann man sich davon überzeugen, dass Bates in der Lage ist, ein großes Spektrum von Stilistiken zu vereinen, daraus aber eine ganz eigene, individuelle Sprache formt. Teilweise komponiert und somit vorgegeben, dann aber auch wieder überraschend frei und mit viel Improvisation angereichert – modern geführte, elegante Melodien vermag er ebenso stilvoll einzusetzen wie den Kontrapunkt.
Der heute in New York lebende Michael Bates wurde in Kanada geboren und begann früh Jazz zu spielen. Bald schon arbeitete er regelmäßig beim Vancouver International Jazz Festival, und traf dort Musiker wie Sun Ra, Dave Douglas, Dave Holland und Thomas Chapin, die ihn stark inspirierten. In den frühen 90er Jahren ging er nach Tokyo, wo er bei Yoshio Nagashima (erster Bassist der Tokyo Symphony) studierte. Anschließend setzte er seine Studien in Toronto bei Don Thompson und Dave Young fort. Schließlich zog es ihn nach New York, wo er bei Mark Helias studierte und schon zahlreiche Kompositionsaufträge erhielt. Aber er tourte auch mit Musikern wie Michael Blake, Dan Weiss, Peggy Lee, John Abercrombie, Michael Sarin und Russ Johnson. Seine musikalischen Reisen führten ihn quer durch die USA, Kanada, Hong Kong, Korea, China und Japan. Momentan lebt Michael Bates in Brooklyn und arbeitet als Internationaler Koordinator für Jazz Workshops am Banff Centre of the Arts.
Nicht nur die sich über verschiedene Erdteile und Staaten spannende bisherige Lebenslinie Bates’, sondern auch dessen Art, mit ganz verschiedenen musikalischen Subkulturen und Teil-Sprachen umzugehen, verdeutlichen die Fähigkeiten des Musikers, das Überbrücken von Grenzen zum Aspekt der Entwicklung einer eigenen, individuellen Musiksprache zu machen.
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