Das besondere Konzert

CRISTIN CLAAS ACOUSTIC BAND D

Wohin führt der betörende Gesang der Sirene?
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Freitag
14. Dez 2007
21:00 Uhr
Was hören wir hier eigentlich: Jazz? Folk? Oder doch »bloß« Pop? Alles! Aber was sind das für Sprachen? Deutsch und Englisch sind einfach zu identifizieren, aber da ist noch etwas: unbekannte, gewöhnungsbedürftige Laute und Idiome, die sich dann aber ganz selbstverständlich in unaufgeregte Kompositionen einfügen. Intoniert von einer kristallklaren, festen, unverbrauchten und vor allem unvergesslichen Stimme, die die Melodien so gekonnt wie spannend phrasiert. Das kühl-elegante Organ gehört Cristin Claas – längst keine Unbekannte mehr und im Jazzclub Neue Tonne eigentlich schon Stammgast; zu hören ist es auf ihrem ersten Major-Album »In The Shadows Of Your Words«, das sie mit Christoph Reuter (Piano, Fender Rhodes) sowie Stephan Bormann (Gitarren) und Gastmusikern bei SonyBMG eingespielt hat. Live stellt sie es nun auch in der Tonne vor. Wohin führt der betörende Gesang einer Sirene? »Wenn es die Worte nicht gibt, um ein Gefühl zu beschreiben, dann erfinde ich sie eben. Jeder Song sucht sich seine Sprache selbst«, sagt die 29 Jahre alte, ebenso wie der Rest des Trios in der ehemaligen DDR geborene und anfänglich aufgewachsene Vokalistin, die in Weimar und Leipzig Jazzgesang studiert. So wie im dem Fado verwandten, manchmal orientalisch anmutendenden »Ze Duch Mae«, das eigentlich portugiesisch oder französisch gesungen werden sollte – und ebenso filigran klingt wie das sphärische »Underwater Woman«, das auch vom Soundtrack zum Film Diva kommen könnte. Wie fast alle Titel auf der neuen CD und im neuen Programm zwischen »On A Roof« und »Venedig« durchzieht diese »Songpoesie« (Claas) eine vordergründige Zerbrechlichkeit, der paradoxerweise eine faszinierende Stabilität innewohnt. Ungewöhnlich, spannend – beobachtenswert! (Hamburger Abendblatt/mb)

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