David Constantine (England)
1944 in Salford geboren. Studierte am Wadham College in Oxford moderne Sprachen. Doktorarbeit über die Lyrik Hölderlins. Lektor für Deutsch an der Durham University, zur Zeit Dozent am Queen’s College, Oxford.
Constantine hat u. a. fünf Gedichtsammlungen, drei Übersetzungen und einen Roman veröffentlicht. An den bei Bloodaxe Books erschienenen englischen Ausgaben der modernen französischen Dichter Henri Michaux und Philippe Jaccottet hat er als Übersetzer mitgewirkt. Seine kritische Einführung zur Lyrik Friedrich Hölderlins wurde 1988 veröffentlicht, seine Übersetzung von Goethes Wahlverwandtschaften (Elective Affinities) 1994.
Qassim Haddad (Bahrain)
Qassim Haddad wurde 1948 auf Muharrak in Bahrain geboren. Von früh auf unwillig gegenüber schulischen Zwängen und als Jugendlicher zum Familienunterhalt auf dem Bau tätig, bildete er sich als eifriger Leser weitgehend autodidaktisch. Sein Engagement in der Oppositionsbewegung des Landes, brachte dem jungen Revolutionär eine fünfjährige Haftstrafe ein. Nach seiner Entlassung arbeitete er in der öffentlichen Bibliothek von Bahrain und gründete wenig später, als erst 21-jähriger, die Schriftstellervereinigung Bahrains, die erste Organisation dieser Art im arabischen Raum. Bald wurde er zu deren Vorsitzendem gewählt. 1970 war Haddad Gründungsmitglied der Theatertruppe »Awal« und wurde Chefredakteur der Literaturzeitung »Kalemat«, die von der Schriftstellervereinigung herausgegeben wurde. Im selben Jahr veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband »Al-Bischara« (Ü: Die frohe Botschaft). Diese kämpferischen und explizit politischen Verse bescherten ihm unmittelbar große Popularität. 1971 erlangte Bahrain schließlich die Unabhängigkeit von Großbritannien.
Haddad erwarb sich den Ruf des wichtigsten Dichters seines Landes und eines bedeutenden Repräsentanten arabischer Lyrik. Vor allem seine knapp 20 Gedichtbände dokumentieren ein künstlerisches Schaffen, das sich neuen Einflüssen, Themen und Formen gegenüber stets offen hält.
Georgi Gospodinov (Bulgarien)
Georgi Gospodinov wurde 1968 im bulgarischen Jambol geboren. Er studierte Bulgarische Philologie an der Universität von Sofia. Seit 1993 ist er Redakteur der Literaturzeitung »Literaturen vestnik«. Ein Jahr zuvor hatte er mit dem Gedichtband »Lapidarium« (1992) debütiert, dem »Tschereschata na edin narod« (1996; Ü: Der Kirschbaum eines Volkes) folgte. Dafür wurde er vom Bulgarischen Schriftstellerbund mit dem Preis für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet.
Einem internationalen Publikum wurde Gospodinov vor allem mit seinem ersten Roman »Estestven roman« (1999; dt. »Natürlicher Roman«, 2007) bekannt. »Ein anarchisches experimentelles Debüt«, urteilte der »New Yorker«, die »Times« sprach von einem »humorvollen, melancholischen und höchst eigenwilligen Werk«. »The Guardian« wiederum schrieb, der Roman sei »sowohl diesseitig als auch intellektuell«.
Michael Donhauser (Liechtenstein/Österreich/Schweiz)
Geboren 1956 in Vaduz, lebt in Wien und Maienfeld (Schweiz).
Ouyang Jianghe (China)
Ouyang Jianghe, unter den modernen Lyrikern Chinas eine bedeutende Größe, wurde 1956 in Louzhou, in der Provinz Sichuan, geboren. Im Rahmen der zu dieser Zeit üblichen »Landverschickung« arbeitete er nach Abschluss der Schulbildung einige Jahre als Teepflanzer. Von 1979 an absolvierte er einen vierjährigen Armeedienst. Seine ersten Gedichte und Essays über Literatur, Musik und Ästhetik schrieb Ouyang Jianghe bereits 1977, im Alter von 21 Jahren. Während seiner Studienzeit war er Mitbegründer der »Vereinigung Junger Dichter von Sichuan«, einer nicht-offiziellen Organisation, die sich fern vom Kanon der chinesischen Staatsliteratur und der Zensur als eigene Strömung definierte. Im Anschluss an das Studium begann Ouyang in Sichuan an der Akademie für Sozialwissenschaften seine wissenschaftliche Laufbahn.
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