MIHÁLY BORBÉLY QUARTET – »Hommage à Kodály«

Das persönliche Bekenntnis des Jazzmusikers Borbély zur Musik von Zoltán Kodály
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Samstag
18. Apr 2009
21:00 Uhr
Borbély Mihály studierte klassische Klarinette und Jazzsaxophon am Béla Bartók Conservatorium und an der Franz Liszt Musik Akademie. Zudem spezialisierte er sich auf ungewöhnliche Blasinstrumente wie z.B. dem Tárogató, Blockflöten, Kaval, Dvojnice oder Fujara. Der Karriere im eigenen Land folgte eine Karriere auf internationaler Ebene, u.a. spielte er mit Herbie Mann, dem Saxophone Summit (Michael Brecker – David Liebman – Joe Lovano) und dem Rova Saxophone Quartet. Sein zuletzt eingespieltes Album »Meselia Hill« wurde mit dem »Gramofon 2005« als bestes ungarisches Jazzalbum 2005 ausgezeichnet. Das Mihály Borbély Quartet verbindet auf raffinierte Weise Jazzrhythmen mit zeitgenössischer Musik und mit Folk-Worldmusic. Ergebnis: improvisierte Musik in Höchstform. Borbély bevorzugt das Sopransaxofon, das Chamäleon unter den Holzblasinstrumenten und setzt das Tárogató, schwer zu spielen, Fujara und Tilinkó ein. Spielen mitreißenden Jazz oft diejenigen, die keine herkömmlichen Jazzer sind? Das Borbély Quartet ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, das heutzutage viele europäische Musiker, vielleicht sogar die meisten, längst mit mehreren Traditionen aufgewachsen sind, mit Jazz, teils auch mit der Tradition der zeitgenössischen Musik, und sehr häufig mit den lokalen und regionalen Folkloretraditionen. Sie setzen sich mit Unterschieden und Ähnlichkeiten auseinander und darüber hinweg. Eine befreiende und konstruktive Art, mit Grenzen umzugehen. Mit diesem Programm, mit dem auch die aktuelle CD »Hommage à Kodály« von Mihály Borbély vorgestellt wird, bekennt sich der ungarische Ausnahmemusiker zur Musik Zoltán Kodálys. Das ist durchaus ungewöhnlich und hat fast Premierencharakter: Mit Bartók haben sich schon viele zeitgenössische Jazzmusiker beschäftigt, mit Kodály dagegen keiner (oder kaum einer…). Insofern sind Live-Programm und CD in Ungarn, wo beide großen Komponisten immer als zusammengehörig oder gleich wichtig empfunden werden, ein wirkliches Musikereignis, und auch für die Hörer in Deutschland dürfte dieses Konzert als etwas Besonderes empfunden werden.

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