Was haben ein grölender Hardcore-Metal-Sänger und ein Jazztrompeter gemeinsam? Nun, für die JERSEYBAND ist das ein und dieselbe Person. Brent Madsen, Trompeter der Band und im bürgerlichen Leben ein freundlich-bescheidener Zeitgenosse, nimmt auf der Bühne mit schöner Regelmäßigkeit sein Instrument von den Lippen, um seine Version eines amoklaufenden Affen raus zu lassen. Eben noch kreischt Madsen »Move my carrot!«, im nächsten Moment wird einem wirr im Kopf, weil die Jerseyband am Tor zur Hölle umdreht und stattdessen einen Abstecher zur Sesamstraße macht. Auf dem soliden Boden von Drums, E-Gitarre und Bass, pflügen die Jerseyband-Bläser (3 x Saxofon + Trompete) durch Arrangements, vor deren Wahnwitz man sich als Zuhörer nur überwältigt ergeben kann. Begeisterte Augen- und Ohrenzeugen haben die Truppe mit Mr. Bungle, Frank Zappa und Meshuggah verglichen, am besten jedoch fasst man die Jerseyband mit eben jenem Genre, das sie selbst erfunden haben: Lungcore – das ist bläsergetriebener Jazz mit Heavy-Metal-Einschlag.
Presseauszug zum Auftritt der Jerseyband auf dem 29. Internationalen Jazzfestival Saalfelden 2008:»Fast wären die 1.300 Zuschauer und 200 akkreditierten Journalisten und die ungezählten Fans vor dem Videoschirm am Stadtplatz an diesem Abend nicht unbefriedigt, aber auch nicht hellauf begeistert gewesen. Aber mit der Jerseyband stand dieses traditionsreiche Festival für Jazz und improvisierte Musik im Salzburger Land kurz vor dem Schlafengehen noch einmal Kopf.Es war fast Mitternacht. Niemand erwartete mehr ein spätnächtliches Highlight. Aber es kam.Sieben 25- bis 31-jährige Jungs in ihren Gummischuhen Marke Converse präsentierten ihre ›Lung Punch Fantasy‹ erstmals in Europa und packten damit das Publikum vom ersten Ton an beim Kragen. Junger frecher Brachial-Rock vermischte sich im Sound der Jerseyband mit ausgetüftelten Riffs, die hinausgeknallt wurden, als wäre nichts einfacher auf der Welt als trockene Hochgeschwindigkeits-Unisonos in ungeraden Rhythmen.Es ist nicht die Virtuosität, mit der die Jerseyband das Publikum wacher gekriegt hat, als alle anderen Bands davor. Es ist die vitale Gewissheit, dass im Jazz nach wie vor überbordend viel frische und knackige Energie steckt. Und dass musikalische Freude und Unterhaltung und trockene, auf alle billigen Gefühlspunkte verzichtende Kopfmusik miteinander Ringelreihn tanzen können. Das ist es, was diese Musik-Bengels dem Publikum hinter die Löffel geschrieben haben.« – Salzburg News, 24.8.2008
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