PORTICO QUARTET UK

»Post-Jazz« – wie nichts, das man bisher gehört hat!
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Mittwoch
21. Apr 2010
21:00 Uhr
Ist Brit Jazz das nächste große Ding? Oder vielleicht sogar das aktuelle große Ding? Auf jeden Fall wird diese junge Band aus London in Kürze eine der angesagtesten neuen Jazz Bands sein. Portico Quartet besteht aus vier Jungs aus Süd-London, deren Album »Knee Deep in the North Sea« 2008 auf der Shortlist des Mercury Prize stand. Was nichts anderes bedeutet, als dass das Debüt des Portico Quartet von der Preis-Jury zu den zwölf besten britischen Alben des Jahrgangs 2007/08 gezählt wurde. Damit die Schubladen nicht so leicht zugehen, charakterisieren die vier Musiker um den Saxofonisten Jack Wylie sich kurzerhand als »Indie-Band, die Post-Jazz spielt«. Gut gebrüllt, denn das Portico Quartets ist mit Saxofon, Bass und Schlagzeug eigentlich recht konventionell besetzt, wäre da nicht Nick Mulvey, der das scheinbar archaische, de facto aber sehr junge schweizer Perkussionsinstrument Hang (wie auch Baby Sommer!) spielt, wodurch sich ein, Achtung!, afrikanischer und/oder karibischer Zug in den »Post-Jazz« schleicht, denn der Hang-Sound erinnert an Steeldrums. Die Musik des Portico Quartets klingt durch die ungewöhnliche Besetzung leicht, eingängig und durchaus tanzbar, allerdings sind E-Musik- und Minimal-Referenzen gleichfalls nicht zu überhören. Das aktuelle Album »Isla«, das in England am 19. Oktober 2009 erschien, weckt bei der dortigen Presse Erinnerungen an Radiohead (!) und verleitet zu Vergleichen mit ECM-Produktionen. In Wirklichkeit aber wurde »Isla« auf Peter Gabriels »Realworld«-Label veröffentlicht, und die Musik der Band ist wie nichts, das man bisher gehört hat … (F-Cat)

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