ZÉLIA FONSECA BR

Drei Jahre nach dem Tod ihrer langjährigen Partnerin Rosanna Tavares gelingt der Brasilianerin eine wunderbar poetische Würdigung
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Samstag
29. Jan 2011
21:00 Uhr
Seit 1973 waren Rosanna Tavares und ZÉLIA FONSECA enge Freundinnen. Sie schrieben Lieder zusammen, traten gemeinsam auf und folgten schließlich einer Einladung, die sie von Brasilien nach Portugal brachte, wo sie mit 200 Dollar in der Tasche ankamen. Über Finnland ging die Reise weiter nach Deutschland, wo sie bald als "Rosanna & Zélia" eine beachtliche Karriere starteten, vier Alben aufnahmen und Begeisterung bei Kritikern und einem stetig wachsenden Publikum fanden. Auf Tourneen und Festivals teilten sie die Bühne mit Topstars wie Compay Segundo, John McLaughlin, George Benson, Joe Zawinul und Maria Joao. Doch das Märchen von "Rosanna & Zélia" endete viel zu früh: 2006 starb Rosanna Tavares nach einer langen Krebserkrankung. Eine existenzielle Erfahrung für Zélia, die zwar wusste, dass sie die Musik nicht aufgeben würde, aber es brauchte diese Zeit, bis sie bereit war, als Solistin weiterzumachen. Mit dem Album "Impar" [Enja, 2009] ist es Zélia Fonseca gelungen, das weiterzuentwickeln, was "Rosanna & Zélia" begonnen haben, die Klangästhetik des Duos fortzuführen und ihrem eigenen Gesangsstil anzupassen. Ihr filigran-feinnerviges wie auch perkussiv-kraftvolles Gitarrenspiel, ihre ausdrucksstarke Stimme mit dem wunderbar warmen Timbre, die poetischen Texten voller assoziativer Wortspiele von literarischer Qualität und die atmosphärische und stimmungsvolle Umsetzung der Geschichten machen jeden der neuen Songs zu einem Ohrwurm mit Nachglüh-Effekt. Die Vision von "Rosanna & Zélia" lebt weiter.