EUROPEAN JAZZ TRIO feat. JIŘĺ STIVĺN CZ/NL/D

Ali Haurand, Rob van den Broeck, Gerd Dudek und als special guest Jiří Stivín – Modern Jazz vom Allerfeinsten!
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Sonntag
16. Okt 2011
21:00 Uhr
Der Name Ali Haurand verbindet sich mit zahlreichen Gruppen, Projekten und internationalen Tourneebesetzungen. Als Bassist und Bandleader, als unermüdlicher Initiator und Inspirator hat der aus Viersen stammende Jazzmusiker bereits europäische Musikgeschichte mitgeschrieben. Obwohl der Schwerpunkt in Ali Haurands Musik stets auf dem Zeitgenössischen liegt, weiß er sich doch der großen Tradition des modernen Jazz durch eigene Spielerfahrungen und Begegnungen verbunden. So hatte er noch das Glück, beispielsweise mit Philly Joe Jones, Ben Webster, Don Byas, John Handy, Bobby Jones und Wilton Gaynair auf Tournee zu gehen. Bereits Mitte der sechziger Jahre spielte er im Trio und Quintett des Pianisten George Maycock. Es folgten eigene Gruppen wie "Third Eye" oder gemeinsam mit Alan Skidmore und Tony Oxley, das Trio "SOH" und es entstanden Projekte wie der "Trumpet Summit". Die Besetzungslisten seiner Bands gelten seitdem als ein "Who is who" der internationalen Jazzelite. Herausragend dabei aber ist seit vielen Jahren das von Ali Haurand mitbegründete und von ihm immer wieder in neuen Besetzungsvarianten präsentierte "European Jazz Ensemble", eine Art kreatives Sammelbecken, eine Drehscheibe und ein vitales Kommunikationszentrum für europäische Jazzmusiker, dessen Gründung sich 2011 zum 35. Mal jährt. Aus dieser Großformation hervor ging auch das EUROPEAN JAZZ TRIO (kurz auch nur THE TRIO) mit Haurands langjährigen Weggefährten, dem Saxophonisten Gerd Dudek und dem Pianisten Rob van den Broeck. Gerd Dudek (Jahrgang 1938) war Mitglied in der Kurt Edelhagen BigBand, spielte im Ouintett Manfred Schoof, im Quartett mit Albert Mangelsdorff sowie bei den German All Stars. Viele Tourneen führten ihn auch zusammen mit Ali Haurand und Rob van den Broeck in die USA, nach Kanada, Australien und weiteren 35 Ländern. Noch heute ist er Mitglied im Contemporary Orchestra von Alexander von Schlippenbach und im „Globe Unity“. Mit Ali Haurand verbinden ihn seit 1976 26 Platten und CD-Einspielungen. Rob van den Broeck wurde 1940 in Hilversum (Niederlande) geboren. Er begann mit Dick Vennick, später spielte mit der Chris Hinze Combination mit Gerry Brown (Drummer) und John Lee (Bass). Bekannt ist er auch als Leiter der Gruppe „Free Fair“. Viele Albumaufnahmen zeigen ihn an der Seite von Joe Farell, Dexter Gordon, Billy Higgins, Clint Houston u.a.m. Rob unterrichtete viele Jahre an der Kunst- und Musikakademie in Arnhem/Niederlande. Die Zusammenarbeit mit Ali Haurand besteht seit 1971 mit „Third Eye“. Seit 1982 ist er Mitglied im European Jazz Ensemble und Mitbegründer von The Trio mit Gerd Dudek und Ali Haurand. 15 Platten und CDs dokumentieren diese intensive Zusammenarbeit. In der Vergangenheit arbeitete Ali Haurand auch sehr regelmäßig mit dem Tschechen JIŘĺ STIVĺN zusammen. Wie kaum ein anderer verkörpert er die besten Traditionen des böhmischen Musikantentums. Er hat dieses Erbe angereichert mit den Erfahrungen des Jazz und der Neuen Musik. Virtuos und vital, mit Hingabe und Intellekt setzt er sich über alle Kategorien hinweg. Er gilt heute international als einer der besten Jazzflötisten wie auch als ein weithin anerkannter und hochgeschätzer Interpret von Werken der Renaissance- und Barockmusik. Stivín debütierte als Saxofonist bei den „Sputnici“, einer der ersten tschechischen Rockgruppen. Mit „Jazz Q“ und der „SHQ Combo“ um Karel Velebny fand er bereits in jungen Jahren Zugang zu Spitzenformationen der tschechischen Jazzszene. Mit dem Prager Ensemble „Quax“ erschloss er Ausdruckmöglichkeiten der Avantgarde. Ende der sechziger Jahre spielte Jiří Stivín, damals in London ansässig, mit dem Komponisten und Pianisten Cornelius Gardew in dessen „Scratch Orchestra“. Von 1972 bis 1977 entwickelte er gemeinsam mit dem Gitarristen Rudolf Dasek ein wunderbares Duo, das unter dem Namen „System Tandem“ mit großem Erfolg durch Europa tourte und bei vielen internationalen Festivals gefeiert, schließlich Anfang der neunziger Jahre als „Reunion“ reaktiviert wurde. Jiří Stivín hat mit so unterschiedlichen Musikern wie Pierre Favre und Tony Scott, Helmut „Joe“ Sachse und Alan Vitous, er hat mit seinem Schlagzeug spielenden Sohn, Jiri Stivin jr., mit Chören, Big Bands und sinfonischen Besetzungen zusammengearbeitet. Als Solist der Blockflötenkonzerte von Vivaldi und Telemann errang er ebenso Anerkennung wie als Komponist und Improvisator. Duokonzerte und –alben von Ali Haurand und Jiří Stivín gehören zu den sehr gefragten und gefeierten Kollaborationen zwischen dem Bassisten und dem Saxofonisten und Flötenvirtuosen wie eben auch die Mitwirkung von Stivín als besonderer Gast beim European Jazz Trio, das er regelmäßig zum Quartett erweitert. So auch beim Konzert in der Tonne. Ein Höhepunkt des Oktoberprogramms, auf den wir besonders gespannt sein dürfen.