XI. DRESDNER SAXOPHONMESSE

KNEEBODY

Die Amerikaner haben einen unvergleichlichen Bandsound kreiert, bei dem die Einzelinstrumente stets im Dienste des hochspannenden Gesamtklangs stehen
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Donnerstag
27. Okt 2011
21:00 Uhr
Mit ihrer Kombination aus ausgefeilten Kompositionen und meisterlicher Improvisation hat die amerikanische Band KNEEBODY eine illustre und loyale Fangemeinde in den USA und Europa gefunden. Das Bemerkenswerte an Kneebody ist ihr unbedingtes Bandgefühl, das einzelne Instrument steht hier grundsätzlich im Dienst des Gesamtklangs. Und der hat es in sich, denn die fünf virtuosen Musiker, die inzwischen auf zehn Jahre Bandgeschichte zurückblicken können, sind in höchstem Maße aufeinander eingespielt. Dazu gehört, dass sie all ihre Stücke verinnerlicht haben, niemals vom Blatt spielen. Das gibt ihnen eine wesentlich größere Flexibilität, aufeinander einzugehen und so einen hoch spannenden, sehr komplexen Sound mit immer wieder ungewöhnlichen Details zu schaffen. Sehr treffend fasst der bekannte Jazzkritiker Wolf Kampmann die besonderen Qualitäten von Kneebody in Worte: „Bei aller Komplexität bleiben [sie] erstaunlich beweglich. Die spontane Präzision der Band ist verblüffend, die kollektive Intuition allumfassend. Nichts ist zufällig und doch nicht alles geplant. So ist auch das Album eher Produkt einer Reise als die Umsetzung eines exakten Entwurfs. ‚Vor den Aufnahmen waren wir anderthalb Jahre auf Tour, so dass die Musik sich aus diesen Erfahrungen kristallisieren konnte“, beschreibt Ben Wendel. ‚Es gab keine grundlegende Idee, es war einfach die natürliche Entwicklung der Band über einen bestimmten Zeitraum‘. Das heißt jedoch nicht, dass es nicht Verabredungen unter den Musikern geben würde, die den kreativen Prozess erst ermöglichen und unter Kontrolle halten. Kneebody ist eine äußerst disziplinierte Band, die sich streng an einen unausgesprochenen Kanon von Signalen und Zeichen hält. Kaveh Rastegar betont: ‚Wir versuchen, Songs von allen Komponisten zu berücksichtigen, denn jeder von uns hat eine unverwechselbare Stimme in der Band. Wir teilen das Bedürfnis nach einem weiten Spektrum. Die Unterschiede bestehen nicht zwischen unseren Funktionen, sondern zwischen schnell und langsam, Energie und Entspannung etc.‘ Einer der faszinierendsten Aspekte bei Kneebody ist die besondere Balance von Intellekt und Power. Die Band kann zwischen unterschiedlichen Energie-Levels hin- und herschalten, ohne je die Kontrolle zu verlieren. Ihre Aggressivität schlägt niemals in Brutalität um; gerade die intensivsten Passagen zeigen auch Verwundbarkeit. ‚Wir haben uns diese Balance niemals bewusst ins Programm geschrieben‘, meint Rastegar, ‚aber sicher bringt jeder von uns seine intellektuelle Vision ein. Der Rahmen unserer Musik ist aber oft sehr kraftvoll, so dass die Kompositionen in unserem gemeinsamen Kontext eine neue Wertigkeit erhalten‘.“

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