20 Jahre ACT: PIANO-PIANO Clubtour

VLADYSLAV SENDECKI

In grenzenloser Hingabe an den Moment löst der unverwechselbare Freigeist die Grenzen zwischen Klassik und Jazz auf
Veranstaltung teilen
Donnerstag
09. Feb 2012
21:00 Uhr
Der ursprünglich angekündigte YARON HERMAN ist leider erkrankt und musste alle Termine bis auf weiteres absagen. Es spielt nunmehr der polnische Piano-Virtuose VLADYSLAV SENDECKI. Auch wenn die New Yorker Village Voice VLADYSLAV SENDECKI zu „einem der fünf besten Jazzpianisten der Welt“ ausruft, vergingen Jahre der Identitätssuche und Standortbestimmung, bevor er als Künstler zu dem wurde, was er heute ist: 1955 im polnischen Gorlice geboren lernte Sendecki zunächst klassisches Klavier ganz in der großen Tradition seines Heimatlandes. Erst die Platten westlicher Größen, die am Frederic-Chopin-Konservatorium und an der Musikakademie Krakau unter der Hand kursierten, brachten ihn zum Jazz. 1981 in die Schweiz emigriert, startete Sendecki eine internationale Karriere, die ihn auch oft in die USA führte. Er spielte unter anderem mit Klaus Doldingers Passport, mit Billy Cobham, Michael und Randy Brecker, mit Bireli Lagrene, Jaco Pastorius, Joe Henderson, Lenny White und Charlie Mariano. Doch auch die Rolle als geschätzter „musicians musician“ konnte ihn auf Dauer nicht ausfüllen. Die Zweifel wuchsen, „Spielball der Dämonen“ zu sein, nur Erwartungen anderer zu erfüllen, nicht das geben zu dürfen, „was ich bin“. Jahrelang spielte er kaum noch, konzentrierte sich auf Konzeptionelles und Producer-Tätigkeiten, bis er - nach Hamburg übergesiedelt - 1996 Pianist der renommierten Solisten-Bigband des NDRs wurde. Seither hat sich Sendecki neu definiert. Schon sein Solo-Album „Piano“ (2008) belegte, was das Nachfolgealbum „Solo Piano at Schloss Elmau“ dann endgültig bewies: Mit Vladyslav Sendecki hat ein unverwechselbarer Freigeist die Szene betreten, der die Grenzen zwischen Klassik und Jazz auflöst. Der SPIEGEL spricht von einer „faszinierenden Solo-CD“. In denkbar vielen Farben schimmert sein pianistisches Traumland: Wo man für einen Moment an Grieg denkt, an Schumann oder gar Liszt, dann wieder an John McLaughlin oder an Bill Evans, so wird man schon im nächsten Augenblick gewahr, dass es sich immer ganz und gar um Sendecki handelt. Was an Sendeckis Solo-Spiel vor allem fesselt, ist die grenzenlose Hingabe an den Moment, an die in ihm schlummernde Musik.