„Mary Halvorson ist der neue Star der turbulenten Jazzszene Brooklyns“, verkündete die ZEIT und nannte sie eine „Anti-Gitarren-Gitarristin“. Obwohl sie sich vor allem in Avantgarde-Kreisen bewegt, bleibt die Vielgefragte unberechenbar, mal der Abstraktion verbunden und mal dem Groove. Wenn die zierliche Brillenträgerin mit ihrer übergroß scheinenden Guild Artist Award-Vollresonanzgitarre und ihrem Handtäschchen die Bühne betritt, mag derjenige, der sie noch nicht live gesehen hat, noch gar nicht so recht daran glauben, dass er von diesem schüchtern wirkenden Persönchen gleich in einen Strudel aus faszinierendsten Klängen gezogen werden könnte. Doch schnell wird man den Ruf bestätigt finden, der der 30-Jährigen vorauseilt, nämlich die „eindrucksvollste Gitarristin ihrer Generation“ oder die „originellste Jazzgitarristin dieses Jahrzehnts“ zu sein. Sie navigiert virtuos zwischen filigranen Klangerkundungen und wuchtigem Progressive Rock. Und wenn aus an sich schon verblüffenden, so sorgfältig gesetzten wie unorthodoxen Gitarrenläufen und -harmonien mit einem Schlag ein Töne-Tornado herausbricht, der es ganz gewaltig krachen lässt, dann lässt man als Zuhörer liebend gern in aller Öffentlichkeit seine Kinnlade vor Erstaunen herunterfallen, ohne sich dafür zu schämen. Geschuldet ist die Wirkung nicht zuletzt der vorzüglichen Wahl ihrer kongenialen Spielpartner, nämlich des Bassisten John Hébert (Andrew Hill, Lee Konitz, Uri Caine, Ingrid Laubrock u.a.) mit seinem mächtigen Sound und des Schlagzeugers Ches Smith, dessen wuchtiges, vielgestaltiges Spiel man schon in Bands wie Marc Ribot’s Ceramic Dog, Xiu Xiu, Secret Chiefs 3, Good For Cows, These Arches u.v.a.m. schätzen gelernt hat. Das MARY HALVORSON TRIO – ein Ereignis!

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