Nachdem ALEXANDER VON SCHLIPPENBACH und ERWIN DITZNER sich beim 15. Enjoy Jazz Festival 2013 in Mannheim mit Sebastian Gramss [b] und Nils Wogram [tb] im Quartett für schiere Begeisterung sorgten, ist nun das Konzentrat, die Minimierung dieser Formation zu hören. Schlippenbach und Ditzner, die beide das Duo-Spielen lieben, werden in dieser wohl reinsten Form des Miteinandermusizierens aufeinander treffen.
Alexander von Schlippenbach gilt für viele als der Vater des deutschen Free Jazz, den der 75-Jährige eindeutig als seine Musik beschreibt: „Meine Musik ist Free Jazz und keine Freie Improvisation“, schreibt er im Booklet zu Globe Unity – 40 Years. „Freie Improvisation kann zunächst ja alles Mögliche sein. Und Free Jazz kommt eben vom Jazz und bedeutet nichts anderes als Jazz außerhalb der konventionellen Form und Harmoniesequenzen. Die Herangehensweise eines Jazzmusikers ist ganz anders als die eines Musikers, der Klassik interpretiert. Es steht eine vorwärts treibende Kraft dahinter, wenn man Jazz improvisiert. Dadurch entstehen Groove, Swing und Drive, die in einer anderen Musik nicht von fundamentaler Wichtigkeit sind. Ich habe das Improvisieren ausschließlich vom Jazz gelernt, deshalb gehören diese Elemente für mich immer noch dazu …“.
Neben der Arbeit mit seinen großen Bands Globe Unity und Berlin Contemporary Jazz Orchestra arbeitete Schlippenbach in vielen hochkarätigen Formationen u.a. mit seiner Frau Aki Takase, mit Tony Oxley, Sam Rivers, Sunny Murray, Sven-Åke Johansson und zahllosen anderen Größen. 1999 nahm er mit Rudi Mahall und Axel Dörner das Gesamtwerk von Thelonius Monk auf, das als Dreifach-CD bei Intakt Records erschien und zum Bestseller wurde.
Ein kongenialer Duo-Partner ist Schlippenbach seit dem Enjoy Jazz Auftritt immer wieder der Mannheimer Schlagzeuger Erwin Ditzner.
Ditzners Schlagzeugerleben beginnt früh und ist von Anfang an garniert mit den Revolten, die gewöhnlich im Aufhören, aber manchmal eben in ungeahnter Meisterschaft enden: los geht es mit zehn, aber das Wiesbadener Konservatorium verlässt der junge Mann dann nach zwei Jahren, um mit Legenden wie Guru Guru, Rif oder Sanfte Liebe auf Tournee zu gehen. Später konzertierte er mit Alfred Harth, Peter Brötzmann oder Hannes Bauer, wirkte bei ca. dreißig Alben mit und ... aber lassen wir das Statistische - denn es existiert ein ausgezeichneter Wikipedia- Eintrag über Ditzner. Wenden wir uns lieber seinem Spiel zu. Denn das hat ihn zu einem der originellsten Drummer unserer Zeit gemacht. Wie allen Meistern ihres Fachs – oder zumindest vielen – sind ihm Dogmen ein Graus. Oder viel weniger eigentlich: er schert sich nicht darum. Aber gerade deshalb, und weil er seine Originalität aus sich selbst und nicht den "zehn Geboten des Jazz" oder dem "Gesetzbuch des Rock" schöpft, ist er in allen Genres zuhause. Stets dient er der Musik und prägt sie gleichzeitig. Und dann kommt doch ein Dogma, seins nämlich: zuhören und schauen was passiert. Ein Anspruch, dem natürlich nur der gerecht werden kann, der sein Handwerk atemberaubend gut beherrscht. Ob Ditzner das tut? Wer daran zweifelt, hat ihn noch nicht gehört. Schließlich ein weiteres Merkmal der Meister: die Reduktion. Ditzners Drumset schrumpft mit den Jahren, oft nimmt er gerade mal noch seine Snare mit. Warum auch mehr? Es reicht doch. Und genau so arbeitet er dann: das Wesentliche hören und spielen. Das Fazit ist deshalb eindeutig. Man wird selten einen Drummer hören, der mit so wenig so viel tut.
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