Konzert entfällt! JOHANNES ENDERS & FLORIAN KÄSTNER D

Die hochspannende Begegnung zweier Jazzfeingeister
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Freitag
26. Jun 2015
21:00 Uhr
JOHANNES ENDERS gilt als Deutschlands derzeit einflussreichster Jazz-Saxofonist und auch weit über die Grenzen des Landes hinaus zählt er zu den besten und wohl auch experimentierfreudigsten Jazzern seines Fachs. Der Saxmann aus Weilheim, der in München, Graz und New York studierte und der Lee Konitz, Branford Marsalis und Donald Byrd zu seinen Lehrern zählte, ist ein umtriebiger kreativer Geist, dessen immenser künstlerischer Output voller Überraschungen steckt. Mit dem Tied & Tickled Trio, das er Ende der 1990er mit den Brüdern Micha und Markus Acher gründete (in deren Band The Notwist er kontinuierlich zu Gast im Studio ist), lotete er in wechselnden Besetzungen die Möglichkeiten aus, Jazz mit Minimal Music, Post-Rock und Electronic zu verknüpfen. Für sein Projekt Enders Room/Enders Dome sucht er immer wieder neue Mitstreiter, die mit ihm das Spannungsfeld zwischen Electronic und Jazz erweitern. Darüber hinaus verfolgt Enders seit Jahren als Leader diverser Ensembles, sei es im Duo, Trio, Quartett oder Quintett, mit sanftem Nachdruck eine Jazzphilosophie, die in ihrer Intimität und Klarheit fast privat wirkt und die auf den Austausch und die Begegnung mit anderen Musikern setzt. Seit 2009 hat er eine Professur für Jazz-Saxofon an der Hochschule für Musik und Theater Mendelssohn Bartholdy in Leipzig inne, 2012 wurde er mit dem Echo Jazz und dem deutschen Musikautorenpreis ausgezeichnet. Enders jüngster Duopartner ist der Pianist FLORIAN KÄSTNER. Der in einer Musikerfamilie aufgewachsene Leipziger – die Mutter Geigerin im Rundfunkorchester, der Vater Organist der berühmten Thomaskirche – lernte zunächst klassische Violine und schlug eine Laufbahn als Konzertgeiger ein. Dann entdeckte er durch den Plattenschrank seines Vaters den Jazz und das Piano für sich. Mit Anfang zwanzig traf er auf Richie Beirach, der sein Lehrer und Mentor wurde – und stürzte sich kopfüber in zehn Jahre „lustvolle Schwerstarbeit“, wie er selbst es heute benennt. Inzwischen kennt man den Pianisten Florian Kästner aus der Bigband Spielvereinigung Sued, aus dem Niklas Kraft Quartett und: er hat ein furioses Soloalbum vorgelegt. „Gleiswechsel“ ist Beweis seines Könnens und ein beeindruckendes Statement zum Thema Jazz und wie er ihn versteht. Nämlich so zu musizieren, dass sich das Stück „selbst weiter komponiert“, die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation nicht mehr wahrnehmbar sind. Überdies schafft Kästner mit seiner Musik eine höchst gekonnte Vereinigung von Klassik und Jazz, weil er beide Musikgenres verinnerlicht hat und sein Können in beiden Bereichen nach Belieben meisterlich einsetzen kann. Mit Johannes Enders und Florian Kästner treffen zwei Musiker mit offenen Ohren und offenen Herzen aufeinander – eine hochspannende musikalische Begegnung.

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