Der Sound des Tenorsaxophonisten Robert Menzel wurde als „Echo von Joe Lovano“ beschrieben – und in der Tat schöpft der Berliner Musiker die Möglichkeiten seines Instruments voll aus. Jetzt stellt er sein außergewöhnliches neues Projekt und Album "Alchemy" [Two Rivers Records] vor, das verschmitzt, dunkel, erhebend, nachdenklich, intim zugleich ist.
ROBERT MENZEL – ALCHEMY ist des Saxofonisten jüngstes Kind. Es umreißt sein musikalisches Koordinatensystem auf beeindruckende Weise, nimmt den Hörer mit auf eine Reise, die von Brüchen und der Suche nach Schönheit gezeichnet ist. Die Kompositionen Menzels und deren Interpretation beschreiben durch ihre emotionale Dichte und Eindringlichkeit einen Kosmos, dem man, wenn man sich darauf einlässt, nur
schwer entkommen kann.
Jazz und Improvisation sind immer ein Spiegel der Seele des oder der Ausführenden, ein kollektiver Prozess, der von Vertrauen geprägt sein muss, um der Musik auf ihrem Weg der Individuation den Raum zu geben, den sie benötigt. Dieses Vertrauen der Protagonisten zueinander ist hier deutlich zu spüren, fast unheimlich ist der traumwandlerische Umgang mit der Musik innerhalb des komponierten Rahmens.