Aus dem Wasser auf das Moped und die Fahrt geht los. So könnte eine Kurzbeschreibung der jüngsten Geschichte von EVA KRUSE und ihrer Musik lauten. Nach vielen erfolgreichen Jahren mit Michael Wollny und Eric Schaefer im Trio [em] zog die in Hamburg geborene Bassistin von Deutschland nach Schweden und arbeitet seitdem nicht minder erfolgreich von der am und im Meer gelegenen autofreien Schäre aus. Nach ihrem Debut-Album “In Water”, für das sie prompt den Echo Jazz erhielt, meldete sie sich 2017 mit ON THE MO zurück.
Mit “Mo” ist dieses für die schwedischen Schären-Inseln so charakteristische Lasten-Moped gemeint, mit dem Eva Kruse ihren Kontrabass zum Fähr-Anleger fährt, um von dort aus dann die Reise zu ihren Konzerten in aller Welt anzutreten.
Dies tut sie wieder mit ihrem so ungewöhnlich wie spannend besetzten Ensemble mit der Oboistin Tjadina Wake-Walker sowie dem Alt- und Sopran- Saxofonisten Uwe Steinmetz und dem Pianisten Christian Jormin. In dem vielfach ausgezeichneten Eric Schaefer am Schlagzeug, ihrem langen musikalischen Wegbegleiter, hat Eva Kruse ein perfektes Pendant. Energiegeladene Grooves und gleichzeitig sensible Interaktion zeichnet das Zusammenspiel dieser Rhythmusgruppe aus.
Vorwärtskommen, auf musikalische Entdeckungsreise gehen, einen verlässlichen Motor bei sich haben: “On the Mo – On the Go” war das selbst auferlegte Motto unter dem Eva Kruse die Musik für ihr neues Album komponierte. Und wieder gilt, was Wolf Kampmann bereits über das Vorgängeralbum sagte: „Die Songs von Eva Kruse sind zunächst einmal in erster Linie schön. Sie selbst bringt es auf eine erschütternd einfache Formel: ‚Ich hatte das Gefühl, es musste mal etwas Schönes passieren.‘ Was könnte man dem noch hinzufügen? Diese Lieder sind so schön wie ein Blick aufs Meer mit seiner unendlichen Weite und unergründlichen Tiefe, seinem messerscharf gezogenen Horizont, seinem Gewimmel auf und unter der Oberfläche und seinem Einfluss auf das ihn umfassende Land. Lange genug hat Eva Kruse ihre Grooves in der Enge der Großstadt aufgelesen, jetzt mag sie mit ihren Kompositionen Luft und Weite beschreiben.
Egal, wie oft man die Tracks hört, in ihrer ungebremsten Fabulierlust und ausgeprägten Liebe zum Detail halten sie immer wieder Überraschungen parat. Diese Songs wollen verinnerlicht sein, können jedoch niemals erschöpft werden. Der weite Horizont in Eva Kruses musikalischen Törns lässt immer noch genug Raum zur Imagination offen.“
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