LISA BASSENGE – BORROWED & BLUE D/S/DK

Deutschlands verführerischste Sängerin mit ihrem neuen Programm
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Freitag
17. Mai 2019
20:00 Uhr
Das Unerklärliche braucht keinen Plan. Es manifestiert sich von selbst. Die Berliner Sängerin LISA BASSENGE verspürte schon lange das unbeschreibliche Verlangen, etwas ganz anderes zu machen, als man von ihr kennt. Sie ist eine begnadete Songwriterin, und doch wurde sie immer wieder von Melodien heimgesucht, die sie seit vielen Jahren begleiten. Und plötzlich erkannte sie, dass sie sich selbst vielleicht besser denn je im Fremden findet. Der Albumtitel BORROWED AND BLUE umreißt bereits das komplette Programm der CD und der Konzerte. „Blue“ beschreibt die Stimmung der unglaublich intimen Trio-Konstellation, in der das Timbre der Künstlerin mit entwaffnender Klarheit zur Geltung kommt. „Borrowed“ bezieht sich auf die Herkunft der Stücke und Lisa Bassenges Umgang mit ihnen. Sie entreißt den Schöpfern nicht etwa deren Originale. Auch handelt es sich hier nicht – wie so oft –um zeitgemäße Updates von in die Jahre gekommenen Standards. Nein, ganz still, auf sich selbst konzentriert und ungekünstelt singt eine große Sängerin diese Lieder. Es wirkt, als würde sie vor dem Spiegel stehen, sich selbst ganz tief in die Augen schauen und vorbehaltlos mit ihrer Umgebung teilen, was ihr da begegnet. Obwohl keiner der Songs aus ihrer eigenen Feder stammt, verrät Lisa Bassenge ganz viel über sich selbst. Die Auswahl der Songs zeugt nicht nur von ihrer musikalischen Sozialisation und ihren Vorlieben, sondern ihre Interpretation gibt auch viel über ihre Wahrnehmung und den Einfallswinkel ihrer Sensoren preis. Aber „Borrowed And Blue“ ist ja nicht im Alleingang entstanden. An dieser Stelle gilt es, das Augenmerk auf die beiden Kompagnons zu richten, ohne die Lisa Bassenge niemals diese Eindringlichkeit erreicht hätte. Der dänische, in Berlin lebende Bassist Andreas Lang und der schwedische Pianist Jacob Karlzon finden eine geradezu atemberaubende Balance aus solistischer Brillanz, die vor allem in Nuancen aufblitzt, und einer individuellen Zurück-haltung, die sich zu jedem einzelnen Zeitpunkt in den Dienst der Stimme stellt. Gleichzeitig wissen sie Lisa Bassenges Gesang in kongenialer Weise zu grundieren, zu triggern und zu pointieren, ohne dabei mit ihrer eigenen Spiellaune hinter den Berg zu halten. Im bewussten Verzicht auf ein Schlagzeug vereinen sich Piano und Bass mit der Stimme zu einer Mischung aus Magie und Poesie.