CAMILLE BERTAULT & DAVID HELBOCK
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CAMILLE BERTAULT und DAVID HELBOCK, zwei Ausnahmekönner des jungen europäischen Jazz erkunden das unermesslich-wundersame Spielfeld des Jazz. Sie ist Frankreichs Rising Star des Jazzgesangs und der Österreicher einer der interessantesten Pianisten des Kontinents. Auf den ersten Blick zwei Persönlichkeiten wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die quirlige, humorvolle Bertault und der besonnene, in sich ruhende Helbock wirken aber nur äußerlich verschieden, denn musikalisch ticken sie gleich: Beide sind sie beispiellos wandelbar und fesselnde Geschichtenerzähler mit einem tiefen Sinn für Klangfarben und großer Lust, die Grenzen ihres Metiers zu sprengen. Ihr gemeinsames Album "Playground" präsentiert ein wesensgleiches Klavier-Gesangs-Duo, opulent und vielseitig.
Angebahnt wurde diese märchenhafte Konstellation 2019 bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Getreu dem Festival-Motto "Song Conversation" war die Vorgabe an die Eingeladenen, sich einen Wunschpartner auszusuchen, mit dem man noch nie gespielt hat. Helbock nannte Bertault, die wiederum den Trompeter Médéric Collignon – also spielten die drei dort erstmals zusammen. Und Helbock und Bertault merkten, wie gut sie harmonierten, wie viel sie gemeinsam haben: Beide kommen sie ursprünglich von der Klassik, Bertault studierte bis zu 20. Lebensjahr ebenfalls Klavier, bevor sie zum Gesang fand; beide lieben sie das ganze Spektrum der Musik und haben die verschiedensten Vorbilder und Favoriten aus allen Genres; beide sind sie Meister darin, deren Kanon kraft ihrer Persönlichkeiten und ihrem eigenen Stil in neuem Licht erstrahlen zu lassen.
"Wir lieben beide Egberto Gismonti, Hermeto Pasqual, Björk und Thelonious Monk. Und wir wollten ein klassisches Stück dabeihaben," erzählt Helbock. Und so bilden nun seine Hommage "Para Hermeto", Gismontis "Frevo", Björks "New World", Monks "Ask Me Now" und Alexander Scriabins C-Moll Etüde Op. 2 No. 1 das Grundgerüst des Albums … die Spielwiese, auf der das Duo ihre besonderen Qualitäten ausbreiten können: Camille Bertault ihre einzigartige Kunst der Vokalise, mit der ihre Stimme die Melodie wie ein Instrument trägt, mal artistisch und in rasender Geschwindigkeit, mal ganz sanft und fast nur gehaucht.
"Playground" ist ein Kaleidoskop der Klangfarben und Emotionen, mitreißend, spannend, immer überraschend. Getragen von atemberaubender Gesangs- und Spieltechnik, bei der doch das Wesentliche nie vergessen wird: "Es geht nicht darum, Stärke oder Virtuosität zu zeigen, sondern darum, die Wahrheit des Augenblicks auszudrücken," sagt Camille Bertault. Was sie und David Helbock auf jedem Stück spielend einlösen.