MINUA ch/isl
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Diese frühe, intuitiv gelegte Basis bewährt sich nun seit fast einem Jahrzehnt: Minua veröffentlichten zwei Alben und eine EP und spielten Konzerte auf der ganzen Welt.
Dann hörte Nils Frahm die schweizerisch-isländische Band und war derart begeistert, dass er sie prompt für sein Label "Leiter" unter Vertrag nahm, auf dem er seine eigenen Produktionen, aber auch Künstler*innen wie Anoushka Shankar, das Moses Yoofee Trio und ausgewählte andere veröffentlicht. 2023 erschien daher Minuas Album "Irradiance" bei Leiter, das auch ein neues Bandmitglied vorstellte – den Euphoniumspieler Raphaël Rossé.
Ihr neues Werk "Irradiance" zeigt, dass sie nichts von ihrem rastlosen Appetit auf das Unkonventionelle verloren haben. Ihr Debütalbum „In Passing“ (2015) erinnert phasenweise an Mark Hollis‘ Soloalbum, während „Simulacra“ (2021) bisweilen klingt, als würden Sunn O))) mit mittelalterlicher Musik experimentieren – und doch scheinen beide Werke im Hier und Jetzt verortet. "Irradiance" behält diese Qualitäten und die unverkennbare Wärme bei, klingt jedoch innovativer und einladender: Eine verführerisch-meditative, zurückhaltende und doch originelle Mischung aus Klassik, Jazz, Ambient, Folk, Drone und vielem mehr, das sich einer klares Festschreibung erfolgreich entzieht.
Die Bandbreite der musikalischen Einflüsse ist so vielfältig wie die Orte, an denen die Musiker derzeit leben. Kristinsson wohnt in Reykjavík, Willmann in Berlin, Aron studiert an der Königlichen Hochschule für Musik in Stockholm und Rossé lebt nach wie vor in Basel, wo er die anderen an der dortigen Musikakademie kennengelernt hat. Nichtsdestotrotz vereinen sie gemeinsame Werte. Diese Verbundenheit zeigt sich in "Irradiance", das durch seine diskrete Originalität verblüfft. Was in einem fensterlosen Raum begonnen hat, öffnet nun Türen ins Weite. Minua mögen leise sein, hinterlassen aber einen bleibenden Eindruck.
